Martin Luther

Platz

Wettbewerb

Biodiverse Gestaltung und Begrünung des Marthin Luther Platzes und der Konrad Vogelstraße: Ein ökologisches Juwel in der Stadt

Die biodiversen Maßnahmen am Martin-Luther-Platz und in der Konrad Vogelstraße und schaffen ein ökologisches und ästhetisches Highlight in der Stadt. Durch die gezielte Auswahl trockenresistenter Bäume und Stauden sowie die Schaffung attraktiver Aufenthaltsräume wird der urbane Raum nachhaltig aufgewertet. Diese Maßnahmen tragen nicht nur zur Verbesserung des Mikroklimas bei, sondern fördern auch die Biodiversität und bieten den Menschen einen lebenswerten und grünen Stadtraum.

Maximale Nutzbarkeit, ökologische Vorteile und urbane Schönheit Das Freiraumkonzept des Martin-Luther-Platzes und der Konrad Vogelstraße fokussiert sich auf die Reduzierung urbaner Hitzeinseln und die Verbesserung des Mikroklimas durch gezielte Begrünung und Entsiegelung von 40 % der Fläche. Dies wird durch sogenannte Klimarisse erreicht, die entsiegelte Bereiche sind, in denen das Schwammstadt-Prinzip angewendet wird. Diese Bereiche bestehen aus stabilisierten Kantkornflächen, die mit blühenden Staudenbeeten, Bäumen und Sitzmöglichkeiten ausgestattet sind, und bieten vielseitige Nutzungsmöglichkeiten für temporäre Veranstaltungen.

Grüne Oasen und Freizeitangebote Mehrere Pergolen mit Hängesesseln laden zum Verweilen und Spielen ein. Ein Wasserspiel mit Bodendüsen und auf verschiedenen Standorten verteilte Nebeldüsen sorgen in den konsumfreien Zonen für Abkühlung. Ergänzt wird dies durch einfache Sitzbänke mit Holzflächen. Die Integration und Erweiterung der Gastgärten belebt den Platz und die angrenzende Konrad Vogelstraße. Der Platz vor der Kirche wird durch einen weiteren Klimariss mit besonderen Duftpflanzen bereichert, und der Kirchengarten verwandelt sich in einen blühenden Hortus conclusus mit Blumenbeete, die auch als Kirchenschmuck dienen können. Eine Wasserwand und Bäume tragen zur besonderen Atmosphäre bei.

Stärkung des Stadtgrüns und nachhaltige Materialwahl Am Martin Luther Platz werden die bestehenden Bäume mittels Schwammstadt-Prinzip in ihrem Wachstum gestärkt. Alle weiteren vorgeschlagen Baumarten stammen aus dem Baumkatalog der Stadt Linz, was zu einer abwechslungsreichen Landschaft beiträgt. Die Baumarten wie Rosenakazien, Gleditisie, Mehlbeere, Rotesche, Hopfenahorn und Amberbäume strukturieren den Platz und schaffen Räume.

Biodiversität und Durchgrünung der Stadt Die Gestaltung der Konrad Vogelstraße und des Martin-Luther-Platzes setzt auf maximale Biodiversität und ökologische Nachhaltigkeit. Durch die intensive Begrünung und Entsiegelung wird eine besondere Atmosphäre geschaffen, die den städtischen Raum bereichert und das Mikroklima verbessert.

Bäume als zentrale Elemente Neben den drei bestehenden Bäumen werden sechs weitere Gleditsien als Solitärbäume mit großzügigen Baumscheiben gepflanzt. Diese drei Bestandsbaumscheiben werden wiederverwertet, da die Bestandsbäume in die Schwammstadt kommen und zusätzliche werden 3 gleiche eingebaut. Weitere 24 Bäume werden in Kantkornflächen oder Pflanzbereichen integriert. Diese Bäume berücksichtigen das bestehende Leitungssystem, Zufahrten, Behindertenparkplatz und dienen als Schattenspender für Sitzmöglichkeiten und Schanigärten. Die ausgewählten sechs Baumarten, darunter die trockenresistente Rosenakazie, sind robust und blühfreudig, was zu einem vielfältigen und attraktiven Stadtgrün führt.

Staudenbeete als Insektenmagnete Die Staudenbeete sind mit trockenresistenten, kreativen Staudenkombinationen bepflanzt, die hinsichtlich Farbe, Höhe und Blühzeiten aufeinander abgestimmt sind. Diese Beete dienen als Insektenmagnete und Schmetterlingshabitate, die die Biodiversität weiter fördern und gleichzeitig ästhetisch ansprechend sind.

Kirchengarten: Ein Ort der Ruhe und Vielfalt Der Kirchengarten wird anstelle eines Parkplatzes zu einem blühenden Rückzugsort umgestaltet. Eine Magnolie und ein buntes Staudenbeet, die sich auch als Schnittblumen eignen und die Kirche schmücken können, prägen diesen Bereich. Die vielfältig gepflanzten Stauden und die 6 Gleditsien, der helle Kantkornbelag machen den Kirchengarten zu einem Blickfang und einem einladenden Ort für BesucherInnen und Gemeindemitglieder.

Ökologische und soziale Vorteile Die umfassende Begrünung schafft nicht nur ästhetische Vorteile, sondern bietet auch ökologische und soziale Mehrwerte. Sie reduziert städtische Hitzeinseln, verbessert die Luftqualität und bietet Lebensraum für zahlreiche Insekten und Vögel. Gleichzeitig entstehen neue Begegnungs- und Erholungsräume für die BewohnerInnen und BesucherInnen der Stadt.

Multifunktionale Flächen für Märkte und Veranstaltungen Die Gestaltung berücksichtigt auch die Nutzungsmöglichkeiten für Marktstände, Feuerwehr- und Tiefgaragenzufahrten, die nahtlos in das Landschaftskonzept integriert werden. Die Beleuchtung wird beibehalten und sorgt für einen angstfreien Raum. Der Kantkorn Bodenbelag, stabilisiert mit Kiesfix-Waben, ist 100 % wasserdurchlässig, barrierefrei, hell und befahrbar. Diese Waben werden mit dem Weissenbacher Kantkorn – aus einem nahegelegenen Steinbruch – befüllt und sorgen für eine attraktive Platzgestaltung. Ein 700 m² große Schwarmstadt entsteht.

Verbesserung des Mikroklimas und Vernetzung der Grünräume Seitlich bei der Kirche wird der Kirchengarten als Hortus conclusus zu 100 % entsiegelt und mit duftenden Stauden und Kletterrosen bepflanzt. Eine Wasserwand belebt diesen Raum, der sich ideal für Kirchenfeste und Hochzeitsfotos eignet. Ein durchgehendes Grünraum-Netz verbindet den Citypark, den Hessenplatz und den Platz vor dem Stadtmuseum Nordico und trägt zur Verbesserung des Mikroklimas bei.

Nachhaltige und einheitliche Gestaltung Die Verkehrsberuhigung und Wiederverwendung von übrigen Pflasterplatten vom Martin Luther Platz wird in der Johann Konrad Vogelstraße eingesetzt und gibt dem Freiraum von der Landstraße bis zur Dametzstraße ein einheitliches Erscheinungsbild. Diese Maßnahmen ermöglichen eine kostengünstige und multifunktionale Nutzung des Platzes. Die Grün-blaue Infrastruktur wird durch punktuelle Eingriffe mit Nebeldüsen, dem Wasserspiel und der Wasserwand optimiert.

Zukunftsperspektive Je nach Förderung durch den Klimafonds kann die Konrad Vogelstraße weiterentwickelt und in das Gesamtkonzept eingebunden werden. Die Barrierefreiheit bleibt dabei stets gewährleistet. Die gezielte Entsiegelung und Wiederverwendung der Platten sowie die Herstellung von Kantkorndecken und Staudenbeeten schaffen eine attraktive und vielseitige Nutzung für BewohnerInnen und BesucherInnen gleichermaßen.

Biodiverse Design and Greening of Martin Luther Square and Konrad Vogel Street: An Ecological Gem in the City The biodiversity initiatives at Martin Luther Square and Konrad Vogel Street create an ecological and aesthetic highlight within the city. Through the strategic selection of drought-resistant trees and shrubs, along with the creation of inviting spaces, the urban area is sustainably enhanced. These measures not only improve the microclimate but also promote biodiversity, offering people a livable and green urban space.

Maximal Usability, Ecological Benefits, and Urban Beauty The open space concept for Martin Luther Square and Konrad Vogel Street focuses on reducing urban heat islands and improving the microclimate through targeted greening and the unsealing of 40% of the area. This is achieved through so-called „climate cracks,“ which are unsealed areas where the sponge city principle is applied. These areas consist of stabilized gravel surfaces, planted with flowering shrub beds, trees, and seating options, offering versatile uses for temporary events.

Green Oases and Recreational Offerings Several pergolas with hanging chairs invite visitors to linger and play. A water feature with ground nozzles and mist sprayers distributed across various locations provides cooling in these consumption-free zones. This is complemented by simple benches with wooden surfaces. The integration and expansion of restaurant terraces enliven the square and the adjacent Konrad Vogel Street. The square in front of the church is enhanced by another „climate crack“ with special fragrant plants, and the church garden is transformed into a blooming hortus conclusus with flower beds that can also serve as church decorations. A water wall and trees contribute to the unique atmosphere.

Strengthening Urban Greenery and Sustainable Material Choices At Martin Luther Square, the existing trees are strengthened using the sponge city principle. All other proposed tree species are from the city of Linz’s tree catalog, contributing to a diverse landscape. Species like rose locust, honey locust, whitebeam, red ash, hop hornbeam, and sweetgum structure the square and create spaces.

Biodiversity and Urban Greening The design of Konrad Vogel Street and Martin Luther Square emphasizes maximum biodiversity and ecological sustainability. Through intensive greening and unsealing, a special atmosphere is created that enriches the urban space and improves the microclimate.

Trees as Central Elements In addition to the three existing trees, six more honey locusts will be planted as solitary trees with large tree pits. These three existing tree pits will be reused, as the trees are incorporated into the sponge city, and three more identical ones will be added. Another 24 trees will be integrated into gravel areas or planting zones. These trees take into account the existing utility systems, access routes, and disabled parking, providing shade for seating areas and restaurant terraces. The selected six tree species, including the drought-resistant rose locust, are robust and prolific bloomers, contributing to a diverse and attractive urban greenery.

Perennial Beds as Insect Magnets The perennial beds are planted with drought-resistant, creative combinations of perennials that are coordinated in terms of color, height, and bloom times. These beds serve as insect magnets and butterfly habitats, further promoting biodiversity while also being aesthetically pleasing.

Church Garden: A Place of Peace and Diversity The church garden will be transformed from a parking lot into a blooming retreat. A magnolia tree and a colorful perennial bed, which can also be used as cut flowers to decorate the church, characterize this area. The diversely planted perennials and the six honey locusts, along with the light gravel surface, make the church garden an eye-catcher and an inviting place for visitors and congregation members.

Ecological and Social Benefits The extensive greening not only offers aesthetic advantages but also provides ecological and social benefits. It reduces urban heat islands, improves air quality, and provides habitat for numerous insects and birds. At the same time, new meeting and recreational spaces are created for the city’s residents and visitors.

Multifunctional Spaces for Markets and Events The design also takes into account the possible use of space for market stalls, fire department, and underground parking access, seamlessly integrating these into the landscape concept. The lighting will be maintained to ensure a safe environment. The gravel surface, stabilized with honeycomb structures, is 100% water-permeable.

Improvement of the Microclimate and Networking of Green Spaces
Next to the church, the church garden is completely unsealed and planted with fragrant perennials and climbing roses, creating a lively space ideal for church festivals and wedding photos. A continuous green space network connects City Park, Hessen Square, and the square in front of the Nordico City Museum, contributing to the improvement of the microclimate.

Sustainable and Uniform Design
Traffic calming and the reuse of leftover paving stones from Martin Luther Square are implemented in Johann Konrad Vogel Street, giving the open space from Landstraße to Dametzstraße a unified appearance.

Wettbewerb: 3. Platz
Auslober:in: Stadt Linz, Evangelische Kirche 
Typologie: Landschaftsplanung
Ort: Linz, Österreich
Kollaboration mit: Clemens Bauder
Landschaftsarchitektur: Karin Standler
Projektleiter:innen: Emil Dworschak, Judith Kinzl

Competition: 3rd place
Promoter: Stadt Linz, Evangelische Kirche
Typology: Landscape
Location: Linz, Austria
In collaboration with: Clemens Bauder
Landscape planning: Karin Standler
Project management: Emil Dworschak, Judith Kinzl